EXPO-Besuch mit Planscheinlage und Nachtwanderung --- Jackpot vom deutschen Team geknackt --- ein Gläschen Wein zum Abschied

Hallo zusammen,

wie ihr vielleicht gelesen habt habe ich vor langer Zeit ja einmal aus dem „Off“ meinen eigenen Blog-Beitrag angekündigt, nachdem ich nachts (die Bettdecke bereits über den Kopf gezogen) von Feli und Anselm die ganze Zeit nach Formulierungen für den Blog gefragt wurde und mir wunderschöne Sätze ausdachte, die dann aber doch nicht übernommen wurden. Diese Nacht ist nun schon einige Zeit her, deshalb dachte ich mir es wäre einmal an der Zeit das Ende unserer Reise zu erzählen, nachdem wir nun schon einige Wochen hier eine Kunstpause eingelegt haben. (Ein bisschen Spannung muss ja schließlich sein, wie man schon bei der Spannungsmaus in der 5ten Klasse lernt! :-) )

Nun aber mal der Reihe nach und ganz von vorne, bevor es hier manchen zu schnell geht: Zusammen mit Levin und Felicitas habe ich dieses Jahr mit unserem Jugend forscht Projekt die Teilnahme am European Union Contest for Young Scientist (EUCYS) gewonnen. Dieser fand in Mailand statt und so sind wir zusammen mit einem weiteren Dreierteam (Jakob, Daniel und Lumen) und noch zwei Einzelprojekten (Anselm und Lukas), die auch alle den selben Preis gewonnen haben, für 5 Tage im September nach Italien geflogen. Nicht zu vergessen und mit an Board war natürlich noch unser Teambetreuer Herr Osewold. Ab hier können wir jetzt einen gedanklichen Sprung machen, da sich die Feli ja schon die Mühe gemacht hat, die ersten drei Tage für euch zu schildern (Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 ). Da ich euch ja nicht langweilen will, machen wir jetzt einfach da weiter wo sie aufgehört hat, nämlich nach dem dritten Tag. (Anreise, Standaufbau, erster und zweiter Jurytag sind vorbei, italienisches Chaos an der Tagesordnung…)

An dem Sonntagmorgen kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen. Die Juryrunde war wie die Tage davor auch und jeder war dann letztendlich froh als es vorbei war, sodass man einfach Spaß haben konnte ohne immer an die Jury zu denken. So haben wir uns mit unseren Student helpern auf den Weg zur Expo gemacht und kamen sogar relativ pünktlich dort an. Für mich war es das erste mal, dass ich die EXPO besucht habe (ich war leider damals nicht in Hannover) und war schon beeindruckt wie riesig das alles war. Es ist ein riesiger Mittelgang bei dem sich verschwitzter Körper an Körper drängt (Sonntags mittags ist natürlich die Hölle los gewesen, aber das konnte man vorher ja nicht ahnen, sonst hätte man sich ja einen anderen Tag aussuchen können…). Links und recht sind dann die Ausstellungsgebäude der einzelnen Länder aneinandergereiht mit Seitengassen. Es ist gefühlt jedes Land vertreten (es gibt auch Länder, die ich in meinem Leben vorher noch nie gehört hatte und vermutlich auch nie wieder hören werde) und allein von außen die verschieden Bauweisen zu betrachten ist interessant. Um in die Pavillions reinzukommen musste man leider meistens mindestens 2 Stunden anstehen (oder man hat die Ausgang-zum-Eingang-machen-Variante benutzt) und wir hatten Glück, dass mein Papa das Personal vom deutschen Pavilion so lange bequatscht hat, bis man uns wegen Jugend forscht einfach so durch einen Nebeneingang reingelassen hat. Es führt zu weit jetzt alles zu erzählen, aber das ganze einmal erlebt zu haben ist schon interessant und empfehlenswert. Ganz schnell sind wir dann zu den Häppchen gehastet die an irgendeinem Fleckchen für uns aufgebaut waren und haben alle so wenig abbekommen, dass wir das für die zweite Gruppe auch noch teilweise aufgegessen haben und trotzdem noch Hunger hatten. Wir nahmen`s mit Humor und weiter ging`s ein kurzes Erfrischungsbad nehmen (Ich lief den anderen vom deutschen Team hinterher und war total in mein Handy vertieft, weil ich gerade die Fußballergebnisse von meiner Mannschaft herausfinden wollte, und bevor ich mich versah stand, bzw. lag ich mehr oder weniger 20cm tiefer in einem Wasserbecken und 200 Augenpare auf mich gerichtet, ich denke ihr könnt euch vorstellen was das für ein Bild war…). Nach ein paar Stunden EXPO lud uns Herr Dr. Baszio noch zum Essen ein (Nochmal ein riesen Dankeschön an dieser Stelle, SIe haben uns den Abend gerettet!) und die Suche nach den Bussen begann. Nach 1,5 Stunden, fast 2 Runden in der U-Bahn Station und aufgelösten Student helpern waren wir endlich am Ziel und irgendwann dann auch im Bett. An dieser Stelle muss ich nochmal das tolle an EUCYS erwähnen, was für mich das besondere war: Beim Warten auf die Busse beispielsweise haben manche Nationen sich zu einem Kreis zusammengeschlossen und immer andere haben ein Lied in ihrer Sprache gesungen und dazu getanzt. So hat man sich untereinander ausgetauscht, mehr über die anderen Länder und Menschen erfahren und wusste immer dass man letztendlich alle irgendwie zu einer Gemeinschaft gehört, dass einen etwas verbindet. Die Tatsache, dass man sich mit so vielen verschiedenen Leuten aus allen möglichen Ländern auf einem Fleck unterhalten kann und Spaß zusammen haben kann ist das, was ich am schönsten fand.

Am Monatg erfolgte dann die Preisverleihung (vorher mussten die Student helpers ihr eigenes Geld auslegen um für uns Teilnehmer die Tickets für die Bahn zu kaufen) und wir Deutschen räumten voll ab. Lukas wurde erster und ist jetzt quasi der Europameister von den Jungforschern, außerdem darf er auf die Nobelpreisverleihung fahren und sich das ganze anschauen (ich würde mal sagen, da kann man sich schlechtere Sachen vorstellen oder? . Anselm wurde dritter und hat auch noch einen Sonderpreisgewonnen und das andere Dreierteam hat einen Sonderpreis gewonnen, die Teilnahme an der ISEF. Wir haben nichts gewonnen, aber es muss ja auch Verlierer geben und mit der Rolle hatten wir jetzt auch nicht unbedingt die Probleme, denn wir hatten unseren Spaß und der ist schließlich das wichtigste! (Außerdem haben wir über den Bundeswettbewerb auch eine Einladung zur ISEF bekommen und fliegen also nächstes Jahr nach Phoenix!*.*). Das Highlight war nach der Siegerehrung aber die Bootsfahrt und die Bootsparty. Es ging über den Lago Maggiore und wir konnten nochmal mit allen neuen Freunden reden und uns voneinander verabschieden, das schöne Wetter genießen und unseren Spaß haben. Den hatten wir, wie so oft (wir wurden immerhin als eine der coolsten EUCYS-Gruppen in letzter Zeit von Deutschland bezeichnet) und schließlich gönnten wir uns noch ein schönen Schluck Wein, der seinen Weg aus dem Kühlschrank vom Schiff hinunter aufs Deck natürlich nur ganz zufällig gefunden hatte. Auf der Tanzfläche vermischten sich dann alle ( Jury, Contestants, Student helpers, National Organizers, …)  und es war ein würdiger Abschluss für die fünf Tage, bei dem eigentlich alles klappte (man konnte es kaum glauben).

Am Dienstag ging`s dann nach einer leckeren Pizza auch schon wieder heim und der Schulalltag fing wieder an…

Wir waren eine echt coole Truppe, wir haben viele neue Menschen kennen gelernt, mit denen man auch über den Wettbewerb hinaus noch in Kontakt ist, man hat neue Freunde gefunden, Erfahrungen gesammelt und eine echt nette Zeit verbracht, an die ich mich immer wieder gern zurückerinnern werde. An dieser Stelle DANKE an alle Sponsoren, die solche Reisen ermöglichen! In unserem Fall Danke an die DFG, unsere Mentoren und Jugend forsch für diese schöne Zeit!

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen,

viele liebe Grüße

Larissa :)