Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Donnerstag, 14. Mai:
Nach dem wichtigsten Tag, dem Judging Day, schloss sich danach der Public Day an. Wo wir gestern mit vollem Eifer dabei sein mussten, um unsere Chancen auf mögliche Preise zu maximieren, war das heute eher weniger notwendig. Eine riesige Horde kleiner Schulkinder stürmte das Gebäude und wurden auf die Stände losgelassen und auch möglichst viele Stempel zu sammeln, die bewiesen, dass sie sich Vorträge aus vielen Kategorien angehört hatten. Dass man da nicht wirklich präzise und motiviert sein Projekt präsentiert war eigentlich klar. Zwischen diesen kleinen wuselnden Kindern, die man unschwer allesamt an den selben grünen ISEF-Rucksäcken erkennen konnte, waren auch Erwachsene, Interessierte, Pittsburgher, Professoren oder Lehrer. Insgesamt waren die Hallen zum Platzen mit vielen Tausend Menschen voll. Damit die Teilnehmer dazu motiviert wurden, trotzdem an ihren Ständen zu bleiben und brav allen unwissenden Gästen stundenlang den selben Vortrag zu präsentieren, gab es ein Gewinnspiel: Man konnte einen Zettel ausfüllen und wenn man sich die gesamte Zeit am Stand befunden hatte, konnte man etwas gewinnen… Was genau blieb unbekannt. Naja, wenn man als Ausgleich dafür zwischendurch den Menschenmassen entfliehen konnte, dann war es die mysteriösen Preise nicht wert ;) Es war aber doch verwunderlich, wie viele Leute sich für alles auf der Messe interessierten. Und man hatte die Möglichkeit, auch mal die anderen Projekte zu sehen und sich selbst mal das ein oder andere anzuhören. Und für die ganz Faulen gab es ja immer noch die Intel-Lounge, wo man auf den superbequemen Sitzkissen schlafen, Schach spielen oder das WLAN benutzen konnte.
Im Anschluss ging es für ein paar von uns wieder in den Pool, als Entspannung bevor am Abend die Special Award Ceremony auf dem Programm stand. Mit unseren Business Outfits trafen wir uns dann schließlich lange vor dem Beginn mit unseren Betreuern, damit wir in der Halle gute Plätze bekommen würden. Das erreichten wir dann auch, denn wir saßen zentral als Team recht weit vorne und hatten somit einen guten Blick auf die Bühne. Am Anfang sah man die ganzen Firmen und Organisationen, die Special Awards verleihen werden… Das waren so unglaublich viele! Dementsprechend lange dauerte auch die gesamte Veranstaltung und immer musste man ruhig sitzen bleiben, zuhören und applaudieren – wobei schon nach wenigen Minuten die Mehrheit der Halle die Lust am Applaudieren verloren hatte. Insgesamt wurden eigentlich immer nur die Namen aufgerufen und die Urkunden verteilt und nicht wie bei Jugend Forscht noch schöne Auftritte oder persönliche Ansprachen eingebracht, was ein bisschen schade war.
Es dauerte ein bisschen, doch dann kam auch für uns der erste Sonderpreis. Zum ersten Mal hörten wir den Namen Germany durch die Halle schallen und sofort jubelten alle auf: Arne Hensel gewann den mit 2.500 US-Dollar dotierten Sustainable Urban Design First Award! Danach folgte für uns noch einiges mehr: Niklas gewann den First Place Award im Wert von 1.500 US-Dollar der Spectroscopy Society of Pittsburgh und die Teilnahme am WebWalley in Italien für die die verschmitzten Juroren ihm auf der Messe zunächst eine Absage gegeben hatten. Lukas erhielt den Sonderpreis der China Association for Science and Technology (CAST) in Höhe von 1.200 US-Dollar. Dabei hatte er zuerst Angst, dass dies die Teilnahme am CASTIC in China beinhaltete, denn genau das hatte er letztes Jahr schon mit dem selben Projekt bei Jugend Forscht gewonnen. War dann aber zum Glück nicht so. Auch ich hatte Erfolg: Ich erhielt den First Award der Oracle Academy für ein ,,Outstanding Project“ in der Kategorie Systems Software in Höhe von 5000 US-Dollar. Saverio räumte sogar doppelt ab: Er erhielt einen mit 2.000 US-Dollar dotierten Sonderpreis der National Aeronautics and Space Administration (NASA) sowie Aktien der United Technologies Corporation im Gegenwert von 3.000 US-Dollar. Zuerst dachten wir, diese 3000 US-Dollar wären als Geldwert zum Überweisen gemeint, aber als wir erfuhren, dass es sich um Aktien handelte, mussten wir alle lachen.
Alles in allem war unser Team Germany also wirklich richtig erfolgreich gewesen! Abends gingen einige dann noch was essen oder mit anderen Leuten in die Stadt zum erzählen und beisammen sein. Leider mussten wir in dieser Nacht dann auch schon unsere Koffer packen… Nur noch wenige Stunden bis zur Grand Award Ceremony, auf die wir nach diesem großen Erfolg dann natürlich noch gespannter waren. Wir verbrachten noch gemeinsame Stunden im Hotel und im Angesicht der Tatsache, dass es der letzte Abend zusammen war, war es nicht verwunderlich, dass die Nacht für manche dann nur noch drei oder vier Stunden Schlaf zu bieten hatte… Aber daran hatten wir uns ja mittlerweile schon gewöhnt!