Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Heute war der letzte Tag mit offiziellem Programm, sodass es langsam hieß Abschied zu nehmen. Der Morgen startete mit dem „Participants Forum“, indem alle LIYSF Teilnehmer die Möglichkeit hatten, über wichtige aktuelle Themen zu diskutieren. Nachmittags stand noch eine letzte Vorlesung mit dem spannenden Titel „Does Life Need Quantum Mechanics - The dawn of quantum biology?“ von dem bekannten Wissenschaftler Jim Al-Khalili auf dem Programm. Anschließend folgte mit der „Closing Ceremony“ die offizielle Verabschiedung mit Dankesreden und Rückblicken über die vergangenen zwei Wochen. Abends wurde dann noch eine „Farewell Party“ im Millennium Hotel organisiert, wo man die einzigartigen Erlebnisse und neuen Freundschaften feiern konnte.
Gegen neun Uhr haben wir uns heute für das sogenannte „Participants Forum“ im schönen Hörsaal der „Royal Geographical Society“ versammelt. Nachdem zuvor niemand eine Vorstellung hatte, was uns erwarten würde, hat sich dort herausgestellt, dass nun die Teilnehmer selbst eine Diskussion über wichtige Themen führen konnten.
Dazu wurde zunächst jeweils die Pro- und Contra Seite zu drei Themen von sechs Teilnehmern vorgestellt, die bereits zuvor etwas Zeit zur Vorbereitung einer kurzen Rede hatten. Nach jedem vorgestellten Thema folgte dann eine interessante Diskussionsrunde mit jeweils ca. 20 Kommentaren.
Als erstes Thema haben wir über die Angemessenheit der hohen Ausgaben für die Weltraumforschung debattiert, wobei sowohl die Errungenschaften aus diesem Forschungsbereich für die Menschheit als auch die Sinnhaftigkeit der Forschung selbst einbezogen wurden. Darauf folgte die wichtige Frage, ob Säuglinge und Kleinkinder bereits gegen gefährliche Krankheiten geimpft werden sollten und wer das Recht dazu hat, dies zu entscheiden. Schließlich wurde in einer sehr lebendigen Diskussion noch der Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren kommentiert und ein mögliches Verbot bzw. Beschränkungen in der Verwendung ansatzweise beurteilt. Besonders interessant an diesem Programmpunkt war für mich, die unterschiedlichen Perspektiven von anderen Teilnehmern aus anderen Gebieten der Erde zu hören, wodurch man zum Teil nochmal einen anderen Blick auf diverse Probleme bekommen hat.
Nachmittags folgte dann die letzte Vorlesung des LIYSF, welche von Jim Al-Khalili wieder im gewohnten Hörsaal der „Royal Geographical Society“ abgehalten wurde. Der erfolgreiche Professor, Autor sowie Fernseh- und Radio-Journalist hat uns in seinem einstündigen Vortrag das faszinierende neue Fachgebiet der Quanten-Biologie vorgestellt, welches genau in der Mitte zwischen den drei Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie liegt. Somit war der Vortrag thematisch ein sehr gelungener Abschluss zu dem diesjährigen Thema des LIYSF „Science at the Interface“.
Nachdem uns zunächst die Grundlagen und die Geschichte der Quantenmechanik erklärt wurden, ist Prof. Jim Al-Khalili zu verschiedenen Kandidaten für Quanteneffekte in der Biologie übergegangen. Dabei hat er uns verdeutlicht, dass es möglicherweise auch einige Mechanismen in lebenden Zellen geben könnte, welche bestimmte Effekte der Quantenmechanik ausnutzen.
Beispielsweise scheinen Pflanzen eine erstaunlich hohe Effizienz bei der Photosynthese aufzuweisen, was eventuell durch eine sogenannte Superpostion der Photonen des Lichts erklärt werden könnte, bei der sich die Photonen in unterschiedliche Richtungen zur gleichen Zeit bewegen könnten. Spannend ist auch die Vorstellung, dass der Tunneleffekt, welcher z.B. die Kernfusion in der Sonne ermöglicht, verantwortlich für Mutationen in der DNS-Struktur sein könnte.
Auch wenn die Theorien momentan noch eher spekulativ sind, vermag es die Quantenmechanik möglicherweise eines Tages, auch die Frage nach der Entstehung des Lebens zu beantworten.
Nach diesem faszinierenden Exkurs in die Welt der kleinsten Teilchen folgte dann die „Closing Ceremony“. Dort wurden mit Dankesreden die letzten zwei Wochen nochmal zusammengefasst und das großartige Engagement der Unterstützer des LIYSF herausgestellt, ohne welches das Forum niemals möglich gewesen wäre. In den abschließenden Worten des Direktors und des Präsidenten des LIYSF wurde auch besonders die Arbeit des Teams der „Staff Member“ gewürdigt, welche zu jeder Zeit für uns da waren und immer gute Laune verbreitet haben. Abschließend wurde uns noch ein kurzer Film über die unvergessliche Zeit im LIYSF gezeigt, sodass man die einmaligen Erlebnisse nochmal rekapitulieren konnte.
Nach dem letzten Abendessen im Hotel „Millennium Gloucester“ wurde noch eine „Farewell Party“ für uns veranstaltet. Dabei konnte man mit den neu gefundenen Freunden die einzigartigen Erlebnisse der letzten zwei Wochen feiern und die einzigartige Stimmung genießen. Gegen 23:30 h endete die Party und es hieß dann endgültig Abschied von den anderen Teilnehmern zu nehmen, mit denen man diese unvergessliche Zeit erlebt hat.