Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Hinter vier Teilnehmern des Bundewettbewerbs Jugend forscht liegt ein gelungener zweitägiger Aufenthalt in einem der vielen Joint Research Center (JRC), also einer gemeinsamen Forschungstelle, der Europäischen Kommission. Dabei konnten viele Erfahrungen aus dem wunderschönen Ispra am Lago Maggiore in Italien mitgenommen werden.
Für viele Leser stellt sich vielleicht die Frage, was genau denn eigentlich ein solches Joint Research Center ist. Wie der Name schon sagt, befasst es sich mit der Erforschung von bestimmten Sachverhalten, die besonders relevant für die europäische Politik, insbesondere die Gesetzesinitiativen, sind. Mancher würde hier nichts Neues sehen – dieser Aspekt geht ja schon aus dem Titel hervor. Doch hinter einer solchen Forschungstelle steckt noch mehr. Es gibt viele Punkte, die diese Forschungsstellen von anderen hervorheben. Aufällig am JRC in Ispra ist zum Beispiel die Bandbreite an Forschungsbereichen. Diese reichen von der rein theoretischen Berechnung der Umweltbeeinflussung durch verschiedene Kraftstoffe und Kraftfahrzeuge über GPS und die Bestimmung des Isotopenverhältnisses in Wein, um zusätzliche verbotene Zutaten wie Zucker zu erkennen, hinzu Abgastests an Autos unter realen Bedingungen und der Kontrolle von Lebensmitteln, Kochutensilien und Trinkwasser. Am Rande bleibt noch zu erwähnen, dass auch an dem Abbau von nuklearen Reaktoren, von denen sich zwei direkt am Gelände in Ispra befinden, der Erdbebensicherheit von Gebäuden und vielem mehr gearbeitet wird.
Wer von der Fülle dieser Themen noch nicht erschlagen ist, auf den wartet die nächste Überraschung: Denn es handelt sich um ein sehr internationales Pack an Forschern. Diese stammen natürlich aus dem gesamten Gebiet der Europäischen Union. Darunter befinden sich aber auch verschiedenste Gastwissenschaftler, zum Beispiel aus den Vereinigten Staaten. Und obwohl dies die sprachliche Verständigung etwas schwerer macht, ist dies ein großer Vorteil des JRC, denn nur so kann eine Neutralität über einzelne Nationen hinweg, die für supranationale Gesetzgebung unerlässlich ist, gewährleistet werden. Abgesehen davon ist ein Arbeitsplatz, an dem so viele Mitarbeiter verschiedenster Nationen arbeiten, sicher nicht der langweiligste.
Alles in allem gewann man viele interessante Einblicke in ein sehr spannendes Umfeld, das auch für die eigene Zukunft attraktiv ist. Ich darf mich für zwei unvergessliche Tage nochmals recht herzlich bei Frau Elke Anklam, Frau Joanna Lynch und dem ganzen Team des JRC bedanken!