Der Morgen begann eigentlich so wie immer – nur noch etwas früher. Um 7:37 Uhr hatten wir uns endlich alle am Bus eingefunden – an diesem Morgen sogar in professional attire. Nachdem die letzten Krawatten ausgetauscht, gebunden und von unseren Betreuern noch mal überprüft worden waren konnte es losgehen. Naja so fast.

Fast alle saßen schon im Bus als eine Gruppe von ganz hinten rief: „Wir haben unser Project data book vergessen“. Also hieß es für diese Gruppe und Frau Körper schnell noch mal ins Zimmer flitzen, das data book holen und den nächsten möglichen Bus zum Convention Center nehmen. Dort kamen sie glücklicherweise trotzdem noch überpünktlich an.

Kaum angekommen stellten wir nicht nur fest, dass auf unserem Tisch ein Zeitplan mit den Judging Interviews lag, sondern auch, dass die Juroren am Abend vorher sich unsere Projekte schon mal angesehen hatten und so einiges durcheinander gewürfelt hatten. Für uns hieß es also 5 bis 10 angemeldete Interviews für die Jury zwischen 9:00 Uhr und 17:00 Uhr geben. Die Interviews liefen sehr unterschiedlich ab und die meisten Juroren waren sehr gut zu verstehen. Da sich alle Juroren am Vorabend ausgiebig über die Projekte informiert hatten (oder zumindest die meisten), kamen manche direkt mit sehr spezifischen Fragen zu den Projekten. Die andere Art von Jurierung verlief derart, dass die Juroren sich das Projekt erstmal in einer 1- bis 5-minütigen Kurzpräsentation vorstellen ließen, um anschließend, oder sogar noch während des Votrags, mit Fragen einzuhaken. Neben diesen angemeldeten Interviews von Juroren (für die „Grand Awards“ = Preise in den einzelnen Kategorieren zuständig) gab es weitere unangemeldete Jurybesuche von „Special Awards“-Juroren. Diese ließen sich zumeist einfach das Projekt präsentieren um anschließend ebenso wie die normalen Juroren einige Fragen zu stellen. Zusammen hat das Team Germany am heutigen Tag über 100 Interviews von Jurys aus über 8 Fachgebieten bestritten. Bemerkenswert ist hierbei, dass alle Juroren einem stets das Gefühl gaben respektiert zu sein und auch immer etwas Positives an dem Projekt anzumerken hatten. Leider waren die Juroren – besonders die Amerikanischen – gefühlt alle Pokerspieler: Aus dem Verhalten der Jury konnte man NICHTS über den Eindruck des Jurors ableiten.

Für die Mittagspause hatten wir schon von unseren hilfsbereiten Betreuern Essen gekauft bekommen und so reichte die Pause auch gerade noch, um die stärkenden Burger zu verspeisen. Danach ging es erneut an die Stände. Am Nachmittag ging die Jurierung in nicht weniger stressigem Ausmaß als am Vormittag weiter. Natürlich waren wir nicht die ganze Zeit mit den interessanten Interviews beschäftigt, sondern saßen ab und zu auch an unseren Ständen und warteten oder trafen noch die letzten Vorbereitungen für die Interviews.

Manche hatten halt weniger Durchhaltevermögen…

Manche hatten halt weniger Durchhaltevermögen…

 

Im Gespräch mit der Fachjury

Im Gespräch mit der Fachjury