Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Jugend forscht unterwegs
Jungforscherinnen und Jungforscher berichten über ihre Teilnahme an internationalen Wettbewerben, Studienreisen und Forschungsaufenthalte.
Während meiner Teilnahme an der International Wildlife Research Week in der Schweiz hatte ich die einmalige Gelegenheit, eine ganze Woche lang die atemberaubende Natur der Schweizer Alpen zu erkunden und erforschen. Dieses einwöchige Abenteuer ging vom 17. bis 24. Juni 2023 und bot eine beeindruckende und unterhaltsame Möglichkeit, sich intensiv mit der biologischen Forschungsarbeit auseinanderzusetzen.
Nachdem sich alle Teilnehmer am Bahnhof Zürich getroffen hatten, ging es durch eine sehr gut organisierte Bus- und Zugreise in die atemberaubende Landschaft des Val Müstair. Ich stand vor blühenden Wiesen mit einer enorm farbenfrohen Pflanzenvielfalt. Die schneebedeckten Gipfel haben mich in der Abendsonne sehr beeindruckt.
Beeindruckende Landschaft
Nachdem wir Quartier in einer malerischen Almhütte bezogen hatten, ging es mit Kennenlernspielen los. Dabei habe ich herausgefunden, dass die Teilnehmer aus insgesamt zehn verschiedenen Nationen kamen. Deshalb wurde grundsätzlich in der ganzen Woche Englisch gesprochen. Jeweils drei Jungerwachsene oder Jugendliche waren einer der acht Forschungsgruppen zugeteilt. Zu erforschende Themen waren z. B. „Präsenz von Wanderern auf das Verhalten von Murmeltieren“ oder mein Themengebiet „Die Habitatselektion von Huftieren in Val Müstair“. An meinem Thema habe ich zusammen mit zwei Schweizern gearbeitet. Begleitet wurden wir von Nina Gerber, einer Wildtierbiologin, die uns durch das Tal geführt hat und uns jegliches Wissen zu unserem spannenden Thema beigebracht hat.
Wir wurden die ganze Woche hervorragend bekocht. Sechs von sieben Tagen gab es vegetarisches Essen. In der ganzen Woche wurde auf Nachhaltigkeit gesetzt und die Lebensmittel kamen größtenteils aus der Region.
Am zweiten Tag haben wir zusammen mit allen Gruppen eine Wanderung gemacht, um das zu erforschende Gebiet kennenzulernen.
An den folgenden drei Tagen haben wir in unserer Gruppe an unserem Thema geforscht. Hierbei haben wir besonders auf die Parameter Zeit, Höhe, Habitat, Gruppengröße, Verhalten, Licht und auf welcher Bergseite die Tiere zu finden waren, geblickt. Die meiste Zeit sind wir durch die wunderschöne Landschaft gelaufen und haben mithilfe von Ferngläsern das Wild beobachtet. Die Forschungsarbeit war sehr spannend und es war schön, die Tiere in dieser unberührten Natur zu beobachten. Wir haben eine Nacht draußen im Zelt übernachtet, um schon früh morgens hoch auf den Berg „Cima del Serraglio“ zu wandern, um die Tiere in den frühen Morgenstunden zu beobachten. Wir konnten in den drei Tagen unheimlich viel Wild beobachten und erforschen.
Unsere Forschungsgruppe auf dem Cima del Serraglio
An den restlichen Tagen haben wir eine wissenschaftliche Arbeit zu unseren Ergebnissen geschrieben. Hierbei hatten wir alle sehr viel Spaß und es sind tolle Konversationen entstanden.
Am letzten Tag vor unsrer Abreise hat jede Gruppe eine kleine Präsentation auf Englisch gehalten, um den anderen Gruppen von ihrer Arbeit zu berichten. Einige Einheimische sind gekommen, um sich die Vorträge anzuhören. Es war faszinierend zu hören, was auch die anderen Gruppen innerhalb der Woche erforscht haben.
Atemberaubender Blick
Die vergangene Woche verflog nur so und die Umgebung sowie die Erlebnisse waren einfach atemberaubend. Es hat mir außerordentlich viel Freude bereitet und mir ermöglicht, einen tiefen Einblick in die Welt der biologischen Forschung und Feldbiologie zu gewinnen. Diese Erfahrung hat zweifellos meine Begeisterung für die Biologie weiter gestärkt. Mein herzlicher Dank gilt den Veranstaltern und Mitwirkenden von Jugend forscht, Schweizer Jugend forscht sowie all jenen, die dies alles möglich gemacht haben!