Das International Swiss Talent Forum (ISTF) ist eine von der Stiftung Schweizer Jugend forscht organisierte Veranstaltung, bei der junge Erwachsene aus aller Welt zusammenkommen und an globalen Herausforderungen arbeiten. Dieses Jahr war "circular economy" das Thema.

In fünf Tagen hatten wir in internationalen Teams die Aufgabe und Chance, systematisch Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Dieses Jahr drehte sich alles um „circular economy“, also Kreislaufwirtschaft. Mein Team (siehe Titelbild) und ich optimierten das Geschäftsmodell für wiederverwendbare Verpackungssysteme soweit, dass sie wirtschaftlich wettbewerbsfähig wurden. Neben der Arbeit konnte ich viel Zeit mit großartigen Menschen verbringen, Lausanne in der Schweiz erkunden und viel lernen!

Tag 1 – Anreise und Kennenlernen

Am Dienstag, den 06.02., begann für mich früh morgens um kurz nach 6 Uhr die Anreise in die Schweiz mit dem Zug. Dieses Jahr fand das ISTF in Lausanne im Südwesten der Schweiz statt, wo ich auch ohne größere Probleme ankam.

Vor Ort waren wir im Swiss Tech Hotel untergebracht. Von dort aus ging es zum ersten Programmpunkt, der Eröffnung. Nach den obligatorischen Reden konnten wir uns als Teilnehmer kennenlernen und tauschten Snacks und Süßigkeiten, die für unsere Länder typisch sind, aus.

Im weiteren Verlauf des Abends konnten wir unser Team kennenlernen. Bereits vorab hatten wir uns für eine Challenge (eine bestimmte Herausforderung, an der wir arbeiten wollen) entscheiden können. Für jede Challenge gab es nun zwei internationale Teams. An diesem Abend konnten wir auch unseren Coach Flo kennen und lieben lernen, der uns methodisch unterstützen sollte und auch immer für den passenden Flow sorgte. Zum Ende hin ließen wir den Abend beim Italiener ausklingen und erkundeten noch den Campus des nahe gelegenen EPFL.

Tag 2 – Was ist das Problem?

Nach der längsten Nacht dieser Woche machten wir uns auf zum Frühstück im Swiss Tech Convention Centre, das fußläufig von unserem Hotel aus erreichbar war. Hier sollte auch der Arbeitsteil des ISTF stattfinden.

Nun begannen wir auch wirklich mit der Arbeit. In einigen Keynotes und Masterclasses erhielten wir von nun an jeden Morgen Input für die konkreten Aufgaben, die am jeweiligen Tag anstanden. Für die Bearbeitung unserer Challenges lang uns nämlich ein strukturiertes Framework – Creation Journey genannt – vor. Als Erstes befassten wir uns mit der Frage, welches Problem wir eigentlich genau angehen wollen.

In unserer Challenge drehte sich alles um die Idee, dass man Pappkartons (bzw. entsprechende Alternativen), die im Warenversand gebraucht werden, auch wieder zurücksenden und erneut verwenden könnte. ZipBack, ein Schweizer Startup, hat sich diesem Problem auch schon angenommen.

Am Ende des Tages, nur unterbrochen von den Coffee Breaks und dem Mittagessen beim benachbarten Italiener, hatten wir schon eine konkrete Vorstellung, welche konkrete Fragestellung wir angehen wollten.

Tag 3 – Was ist die Lösung?

Am zweiten Arbeitstag drehte sich alles um die Lösung (oder auch Creation). Hierbei setzten alle Teams ihre Arbeit in ihren sogenannten Co-Labs (eigenen Arbeitsräumen im Convention Center) fort, unter stetig steigendem Verbrauch von Post-Its, wie wir später sehen werden.

Das Highlight dieses Tages war aber der Abend. Hier brachen wir alle in Gruppen auf und konnten in Lausanne Essen gehen und die schönen Teile der Stadt erkunden, was wir auch ausgiebig taten.

 

Tag 4 – Wie präsentieren wir unsere Lösung?

Absolut verschlafen traten wir alle den letzten Arbeitstag an. Heute drehte sich alles um Visualisierung und Präsentation. Denn am finalen Tag würden wir unsere Lösungen in einer kurzen Keynote vor den Gästen bei der Abschlussveranstaltung vorstellen.

Am Morgen waren wir noch alle überzeugt, dass wir kurz nach dem Mittagessen das Ende vor Augen haben würden, doch mit der Zeit wurde dieses Ziel immer unrealistischer. Immerhin hatten wir bis 22 Uhr Zeit und mussten auch nicht auswärts Essen, sondern hatten ein „Working-Dinner“ vor Ort. Als einer der beiden Präsentierenden aus unserer Gruppe musste ich dann auch beginnen die Präsentation zu üben, während mein restliches Team unser schriftliches Summary abfasste. Zum Ende hin glich unser Arbeitsraum einer wahren Post-It-Hölle – aber es war geschafft.

Tag 5 – Keynote und Abreise

Der letzte Tag war mit Wehmut gefüllt, aber auch mit Aufregung und Freude. Als allererstes gab es eine kleine Überraschung, als ich vor dem Convention Center Jan Heinemann, einen Bekannten und Jugend forscht Alumnus, entdeckte, der auch zur Abschlussveranstaltung angereist war.

Dann war es soweit und zusammen mit Olivia aus meinem Team präsentierte ich vor dem Publikum in einer kurzen Keynote unsere Lösung.

So bin ich voller Freude und wertvoller Eindrücke wieder nach Deutschland abgereist. Nicht nur auf einer intellektuellen Ebene, sondern eben auch auf einer zwischenmenschlichen Ebene, waren die Tage mehr als nur bereichernd! Wenn ihr euch für die Lösungsansätze der verschiedenen Teams im Detail interessiert, findet ihr diese zu gegebener Zeit unter https://sjf.ch/istf/.