Dieses Jahr findet der EU Contest for Young Scientists mitten im Herzen von Europa in Brüssel statt. Vom 13. bis 17. September werden 83 kreative Projekte von der Medizin bis hin zur Mathematik präsentiert. Weltweit entscheiden nationale Wettbewerbe wie Jugend forscht über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs. Aus der 58. Wettbewerbsrunde Jugend forscht wurden erneut drei Bundessieger-Projekte mit dem Europa-Preis ausgezeichnet und damit für den EUCYS auserwählt. Diese Teams vertreten Jugend forscht und damit Deutschland beim größten europäischen Schülerwettbewerb. Präsentiert wird dabei ein algorithmisches Modell von Emel Karahan und Mert Kemal Uckan. Dieses kann dabei helfen, parametrische Einflussfaktoren des Klimawandels zu analysieren und Rückschlüsse auf die veränderte Umwelt zu führen. Ein neuartiger Ansatz zur Planung und Durchführung von Drohnen-Missionen wird vorgestellt von Tim Arnold und Felix von Ludowig. Sie entwickelten eine App, die Teams dabei unterstützt in Echtzeit bei Drohneneinsätzen zusammenzuarbeiten. Charlotte Klar und Katharina Austermann haben in der physikalischen Grundlagenforschung eine interessante Entdeckung gemacht. Sie haben festgestellt, dass der diamagnetische Effekt bei pyrolytischem Graphit temperaturabhängig ist. Dazu haben sie sich eine Reihe von Versuchen überlegt, um dem Effekt näher auf die Schliche zu kommen.


Der Samstag war wohl der aufregendste Tag der Woche. Die Preisverleihung stand auf dem Plan. Der Tag begann mit einem reichlichen Frühstück im Hotel – von frischen Früchten bis hin zu Croissants gab es einfach alles. Nachdem die letzten Jury Gespräche am Vortag beendet wurden, war nach dem Frühstück genügend Zeit übrig, um eine weitere Besichtigung der Stadt zu starten. Wir liefen durch die beeindruckende Altstadt Brüssels und sahen uns einige großartige Sehenswürdigkeiten an. Unser Weg führte erneut zum Großen Platz (Grand-Place), welcher von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die prächtige Fassade des Brüsseler Rathauses ist ein wahres Meisterwerk der gotischen Architektur. Weiter trafen wir auf faszinierende Läden, die mir vorkamen, als wären sie direkt aus der Winkelgasse der Harry-Potter-Welt entsprungen. Nur gab es anstelle von Zauberstäben unglaublich ausgefallene Kreationen von schokoladigen Süßigkeiten zu kaufen und natürlich zu probieren.

Allmählich wurde es Zeit zum Hotel zurückzukehren. Nachdem sich alle für die Preisverleihung schick gemacht haben, wurden wir mit einem Bus zum Veranstaltungsort „The Egg“ gebracht. Dabei handelt es sich um umgebaute Industriegebäude, welche sich für eine derartige Veranstaltung anbieten. Nach und nach trafen alle Gäste aus den unterschiedlichen Unterkünften ein und das Mittagessen wurde eröffnet. Zur Verfügung standen neben vereinzelten Sitzgelegenheiten ausreichend Stehtische, welche der Sache mehr Bewegung verliehen, da die „Stehpartner“ häufig wechselten. Dies bot weitere Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen und sich mit Teilnehmern zu vernetzen.

Die Anspannung ist nun an ihrem Höhepunkt angekommen, denn nun begann die Preisverleihung. Alle Teilnehmer und Gäste sind vor der großen Bühne zusammengekommen und warteten gespannt auf die Verkündung der Auszeichnungen. Stolz können wir sagen, dass die deutsche Delegation erneut unter den erfolgreichsten Nationen ist, denn alle drei Projekte aus Deutschland erhielten eine Auszeichnung.

Emel Karahn (17) und Mert Kemal Uckan (17) vom Istanbul Erkek Lisesi durften sich über einen dritten Preis und 3500 Euro freuen. Einen einwöchigen Aufenthalt an dem internationalen Forschungszentrum in Grenoble erhielten Charlotte Klar (18) und Katharina Austermann (18) vom Humboldt-Gymnasium Berlin im Rahmen des Sonderpreises des Instituts Laue-Langevin. Die Technik-Bundessieger Tim Arnold (17) vom Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach und Felix von Ludowig (17) von der Staatlichen Fachoberschule Aschaffenburg erhielten eine Nominierung für die Teilnahme an der Regeneron International Science and Engineering Fair 2024 in Los Angeles, dem größten Schülerwettbewerb weltweit.

Der Tag klang mit einer Abschiedsparty aus, welche den diesjährigen EUCYS schön abrundete.