Es gerade mal etwas mehr als 3 Monate her, dass ich aus den USA zurück kam und habe mich jetzt schon wieder auf den Weg nach L.A. gemacht.

Warum? Gut, in Südkalifornien ist es schön warm und sonnig, was man vom Wetter in Deutschland im Moment eher nicht sagen kann. Aber das ist nicht der Hauptgrund. Im Mai hatte ich auf dem Intel International Science and Engineering Fair (der eben auch in L.A. war) mit meinem Nurflügel Projekt unter anderem den ersten Preis der Society of Experimental Test Pilots gewonnen (http://blog.jugend-forscht.de/7-sonderpreise-fuer-das-deutsche-team/). Dieser beinhaltete auch eine Einladung zu deren Annual Symposium in Anaheim.

Tag 1: Anreise

Den Weg nach L.A. kenne ich jetzt ja schon (zumindest ungefähr), bleibt nur wieder die Hoffnung, dass bei der Einreise alles gut geht. Diesmal geht es rekordverdächtig schnell, keine 55 Minuten zwischen dem Aufsetzen und der Bushaltestelle vor dem Terminal.

Natürlich musste auch wieder der gesamte Stand mit; wo sonst hat man die Chance sein Projekt vor 700 Testpiloten und Ingenieuren aus der ganzen Welt aus allen Bereichen der Luftfahrt vorzustellen?

Tag 2: Technical Tour Northrop Grumman

Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es vormittags zum James Webb Teleskop. In der großen Halle wurde gerade an dem Sonnensegel und Grundgerüst des Teleskopes gearbeitet. Den Spiegel konnten wir leider nicht sehen, da dieser für Tests in der Unterdruck Kältekammer Houston war. Nach einer kurzen Filmvorführung und einer Runde durch das firmeneigene Museum ging es zum Mittagessen ins „The Proud Bird“. Neben der perfekten(!) Lage direkt neben dem Los Angeles Airport hat das Restaurant sogar eine eigene kleine Ausstellung älterer Flugzeugmuster.

Nachmittags stand ein Besuch bei der F/A-18 Produktionslinie auf dem Programm. Hier werden die Mittelsektionen der Super Hornet zusammengebaut. Daneben werden diverse CFK-Bauteile für andere Flugzeuge gefertigt. Besonders beeindruckend war die Herstellung des aus einem einzigen CFK-Teil bestehenden Lufteinlaufes der F-35 Lightning II.

Tag 3: Technical Presentations I

Heute ging es mit dem eigentlichen Teil des Symposiums los, den technischen Präsentationen über aktuelle Projekte aus dem Flugtestbereich. Von einem Homebuilt über Jet-Trainer und Hubschrauber bis zu Tankern war alles vertreten. Auch wenn ich vorher etwas unsicher war, konnte ich doch allen Präsentationen problemlos folgen. In den Kaffee-Pausen war ich immer an meinem Stand um die mehr als zahlreichen Fragen zu beantworten und Kontakte zu knüpfen. Es war unglaublich, wen man dabei alles trifft. Hier ist ein Foto mit Jim Payne, welcher vor vier Wochen mit Perlan II einen neuen Höhenrekord für Segelflugzeuge aufgestellt hat.

Tag 4: Technical Presentations II

Heute ging es den gesamten Tag über mit den Präsentationen weiter. Vormittags hatte ich allerdings ein etwas abweichendes Programm. Jedes Jahr lädt die SETP an einem Tag einige High-School Schüler aus der näheren Umgebung ein. Um diese (hoffentlich) zu motivieren, sich schon früh mit Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen, habe ich diesen mein Projekt vorgestellt und etwas von meinen ISEF-Erfahrungen berichtet.

4x ISEF (v. l. n. r.) Rachel Seevers (Projekt zu Computational Fluid Dynamics); Raymond Wang (1. Prize SETP und Gordon E. Moore Award 2015) der nochmal zu Besuch auf dem Symposium war, ich ((1. Prize SETP und Gordon E. Moore Award 2017), Andrew Bennett (Projekt zu Mantelpropellern; 2. Prize SETP 2017)

Tag 5: Die eigene Präsentation während der Technical Presentations III

Samstagmorgen war dann mein großer Auftritt. Wie schon Raymond vor zwei Jahren, habe als Bonus für den Intel ISEF Hauptpreis auch ich einen „Speaking spot“ bekommen. Selbst für Testpiloten und SETP-Mitglieder ist es nicht einfach, über ein mehrstufiges Auswahlverfahren Redezeit zu bekommen. Das ich „einfach so“ präsentieren durfte und die Tatsache, dass die Zuhörer zu den erfahrensten Personen im Luftfahrtbereich gehören, hat bei mir schon für etwas Anspannung gesorgt.

Die Präsentation hat dann zum Glück ziemlich gut geklappt und ich habe danach ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. Auch ob ich nächstes Jahr wieder kommen würde, wurde ich einige Male gefragt…. Mal schauen wir lange es bis zum Trip Nummer 3 dauert