Botschaftsbesuch und Literaturvorlesung

Bereits am Donnerstag zollte das straffe Programm der Vortage Tribut, denn das Aufstehen fiel an diesem Tag sehr schwer. Statt, wie im ursprünglichen Programm vorgesehen, den Vormittag frei zu haben, wurde kurzerhand noch eine Sightseeing-Tour durch Stockholm per Bus eingeschoben, die bereits um 8:00 Uhr begann. Meine Versuche, während der Tour ein wenig Schlaf nachzuholen, wurden jedoch von der fast schon zu guten Akustik im Bus zunichte gemacht. Andere hatten mit diesem Problem weniger zu kämpfen.

Statt, wie die anderen Teilnehmer, nach der Sightseeing-Tour einen Besuch bei dem Pharma-Konzern AstraZeneca zu haben, hatte ich die Ehre, zu einem formalen Mittagessen (Luncheon) zu Ehren der in Deutschland geborenen Nobelpreisträger Prof. Dr. Weiss (Physik) und Prof. Dr. Frank (Chemie) in die Residenz des deutschen Botschafters eingeladen zu werden. Ein Mitglied des SIYSS-Komitees begleitete mich. Der Besuch der deutschen Botschaft war einfach fabelhaft. Nach der individuellen Begrüßung des Botschafters gab es ein Dreigänge-Menü inklusive Häppchen im Vorhinein, alles schmeckte vorzüglich. Anschließend schaffte ich es, kurze Gespräche mit jedem der beiden Nobelpreisträger zu führen, aus denen ich überglücklich mit einem Foto und vielen neuen Erkenntnissen gehen konnte.

Nach diesem unvergesslichen Besuch kehrte ich ins Hotel zurück und berichtete den anderen Teilnehmern von meinen Erlebnissen. Am Nachmittag war ein wenig Luft im Programm, sodass ich noch ein kurzes Erholungsschläfchen machen konnte. Am Abend folgte ein weiterer sehr interessanter Programmpunkt, die Vorlesung des Literaturnobelpreisträgers, Herr Ishiguro. Diese fand in einem prunkvollen Saal statt und mit Glück konnten einige andere Teilnehmer und ich sehr weit vorne Platz nehmen. Die Rede war sehr interessant, meiner Meinung nach vor allem das etwas politisch angehauchte Ende.

Nach dem Ende der Rede machten alle Teilnehmer noch Fotos im Saal, später ging es zum Abendessen in eine Pizzeria in der Altstadt. Am späten Abend fand dann noch das Ethik-Seminar statt, bei dem wir in mehreren Gruppen für oder gegen eine moderne Technologie argumentieren sollten. Die Debatten gingen teils noch lange über das Seminar hinaus weiter, da wir uns einfach nicht einigen konnten, wessen Argumente stärker wiegten.