So lautete das Thema des International Swiss Talent Forums in Thun dieses Jahr. Es besteht aus 70 Jugendlichen – eine Hälfte aus der Schweiz und der Rest aus den verschiedensten Ländern der Welt, die sich vom 17.2. bis zum 20.2.2018 in Thun trafen.

Am Samstagmittag begann das viertägige Forum mit der Begrüßung der Teilnehmer. In den folgenden drei Tagen arbeitet man in Gruppen zusammen und bekommt vom „Challenger“ das Thema. Dieses muss zunächst in der ersten Phase (Circle) analysiert werden, im zweiten Circle nach Lösungen des gefundenen Problems gesucht werden und im dritten Schritt muss das Endprodukt für die Präsentation vor dem Challenger und den anderen Teilnehmern aufbereitet werden.

Soweit zur groben Struktur der Challenge. Sonntagmorgen ging es los. Wir sind in fünf Challenges mit jeweils zwei Gruppen eingeteilt. Nun erhielten wir die Aufgabe von unserem Challenger. Dies war ein Mitarbeiter von der Swisscom AG, einem Schweizer Telekommunikations-Unternehmen. Swisscom möchte ihren Smart Home Markt ausweiten und in dem Bereich lag auch unsere Aufgabe. Wir sollten für Swisscom zunächst den Markt analysieren (Circle 1), dann ein neues Produkt für ihr Portfolio uns überlegen (Circle 2) und es in Form eines „Pitch“ präsentieren. Zusammen als Gruppe aus 7 Personen analysierten wir neue Möglichkeiten für Smart Home Produkte. Wir kamen auf verschiedene Produktideen. Aber diese gab es teilweise schon oder wir fanden nicht, dass sie das Leben des Nutzers nachhaltig verbessern. Immer wieder stießen wir auf das Problem der Sicherheit der Daten und des Netzwerks und erkannten die grundlegende Bedeutung für Smart Home-Produkte, die darauf aufbauen.


Die Wahl unserer eigenen Aufgabe wirkt – kurz zusammen gefasst – einfach. Aber in einer neuen Gruppe mit verschiedenen Interessen und einem weiten Themenfeld waren viele Post-its, Zeichnungen, Mind-Maps , Kreativität, Zeit und verschiedene Ansätze zum Strukturieren der Aufgabe des Challenger nötig. Zusammen kamen wir auf das Thema der Datensicherheit, weil wir misstrauisch waren, dass persönliche Daten, die von Smart Home-Produkten aufgezeichnet werden, bisher ausreichend geschützt werden.
Nach dem ersten Circle folgte ein Vortag von dem Startup BuyAware, das vor drei Jahren nach einem International Swiss Talent Forum sich aus einer Gruppenarbeit weiterentwickelt hat. Es bewertet den Herstellungsprozess und die Haltbarkeit von Smartphones in einem Spiderdiagramm. Beim nächsten Kauf eines Smartphones, werde ich mich auf ihrer Internetseite darüber informieren. Es war ein sehr spannender und inspirierender Vortrag.
Weiter ging es mit dem zweiten Circle. Wir mussten für das Problem der Datensicherheit eine Lösung finden. Das Ergebnis war eine Box, die wir „Smart Block“ nannten. Sie soll eine sichere Verbindung zwischen dem Internet und dem lokalen Smart Home-Netzwerk darstellen. Es ist leider keine neue Idee und die technische Umsetzung hätten wir in der kurzen Zeit nicht erarbeiten können. Daher ging es für uns um die Vermarktung dieses Produkts. Das war nun unsere Aufgabe für den dritten Circle.

Aber bevor es losging, mussten wir unsere eigene „Stadt“ als kreative Übung in einem Planspiel bauen. Die Fläche der Stadt war in zehn Teile aufgeteilt, die wir mit Papierhäusern bebauen mussten. In jeder Gruppe war einer Architekt und musste mit den anderen Architekten der anderen Gruppen die Orte der öffentlichen Gebäude mit zentraler Funktion auf der Fläche der Stadt verteilen. Nachdem wir wussten, dass ein Bahnhof in unserem Viertel entstehen wird, konnten wir loslegen und uns die lokale Planung überlegen. Der eigentliche Bau der Stadt musste schnell erfolgen, weil 1,5 Stunden mit Planung nicht lang sind. In einer kleinen Zeremonie wurde die Stadt eingeweiht und der Strom für die Beleuchtung der Gebäude angestellt. Ein beeindruckender Anblick was durch 70 Personen in so kurzer Zeit entstanden ist.

Danach ging es wieder an die Arbeit im dritten Circle. Die Aufgaben teilten wir auf und es entstanden ein Werbevideo, die Powerpoint-Präsentation, ein weiteres Video für die Präsentation und eine schriftliche Zusammenfassung.

Die Präsentation und das Feedback der Challenger fanden am letzten Tag im Plenum statt und wir sahen auch die Ergebnisse der anderen Gruppen, die sich mit Intellectual Property, Resilience, Energy Consumption und „the city as  a welcoming place“ beschäftigt haben. Die Vorträge und die Arbeit der anderen Gruppen waren wirklich sehr gut gelungen.
Beim ISTF standen für mich im Vergleich zu anderen Workshops der Weg, wie wir auf die Lösung kamen und die Präsentation dieser, im Vordergrund und war die besondere Erfahrung. Es ist ungewohnt und nicht einfach sich selbst nach einer Recherche eine Aufgabe zu suchen.
Ich kann jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, bei der ISTF teilzunehmen. Es ist eine einzigartige Erfahrung mit tollen anderen Teilnehmern aus den verschiedensten Teilen der Welt.