Reise vom 30.06.2015 bis zum 04.07.2015

Ich hatte das Glück, auf dem Bundeswettbewerb Jugend forscht 2015 als Sonderpreis eine Reise zum Joint Research Centre (JRC) in Ispra, Italien zu gewinnen.
Nach einem wunderbaren Flug mit herrlichem Alpenpanorama, erreichte ich am 30.06.2015 den Flughafen von Mailand. Vom Flughafen aus wurde ich zu der ca. 20 Minuten entfernten Stadt Varese gebracht, wo wir in einem Hotel untergebracht waren.

Nachdem ich mein Hotel bezogen hatte, begab ich mich auf den Weg die Stadt zu erkunden. Varese ist ein wunderschönes italienisches Städtchen mit kleinen Gassen und individuellen Geschäften. Im Herzen der Stadt lädt eine beeindruckend schöne Parkanlage zum Verweilen ein. Am Abend trafen die anderen Jugend forscht Preisträger ein und zusammen durften wir in einem italienischen Restaurant in Hotelnähe essen. Außer uns Jugend forscht Teilnehmern lernten wir noch Monika und Tatjana kennen, die dieselbe Reise im Rahmen des europäischen Wettbewerbs EUCYS gewonnen hatten.

Am Morgen des 1. Juli wurden wir am Hotel abgeholt und zum Mailänder Hauptbahnhof gefahren. Hier trafen wir Alessandra Tasca von der JRC Communication Unit, die uns die nächsten Tage begleitete. Zusammen nahmen wir die Metro zum Expo-Gelände. Nachdem wir hier Cecilia, Alessandras Kollegin kennengelernt hatten, verschafften wir uns zuerst gemeinsam ein Bild vom Gelände. Das Expo-Gelände beeindruckt durch seine Größe und die wahnsinnig interessante Architektur der einzelnen Länder-Pavillons. Dem Motto der Expo („Feeding the Planet, Energy for Life“) folgend, thematisierten die einzelnen Länder in ihren Ausstellungen, wie sie jetzige und zukünftige Probleme wie z.B. Ressourcenknappheit in ihren Ländern mit wissenschaftlichen, innovativen Ideen und neuen technischen Verfahren reduzieren wollen. Einige Länder wie z.B. die Schweiz stellten den Umgang der einzelnen Bürger mit Ressourcen in den Fokus und gaben Denkanstöße mit auf den Weg, wie man selber durch umsichtiges, nachhaltiges Verhalten zu einer besseren Zukunft aller beitragen kann. Trotz der heißen Temperaturen genossen wir alle den Tag sehr und versuchten so viele Ausstellungen wie möglich zu besuchen.

Auch am nächsten Tag wurden wir am Hotel abgeholt und fuhren am idyllischen Lago die Varese entlang zum Joint Research Centre nach Ispra. Das JRC in Ispra umfasst ein sehr großes Areal, deshalb wurden wir von einem Fahrer von einem Labor zum nächsten gefahren. Nach einer Begrüßung und eine Einführung in die zentralen Aufgaben und Ziele des Forschungszentrums durch Frau Prof. Dr. Anklam, die uns bei der Sonderpreisverleihung in Mannheim bereits unsere Urkunden überreichte, bekamen wir die Chance, Einblicke in die Arbeit von Herrn Larsen vom „Institute for Health and Consumer Protection“ zu erlangen. Am Nachmittag stand zuerst eine Führung der Nanobiowissenschaftsabteilung auf dem Plan. Besonders faszinierten uns die genialen Geräte, die den Forschern für ihre Arbeit zur Verfügung stehen. Anschließend wurden Aliaksandr Piavera (Jugend forscht) und ich von zwei Wissenschaftlern des „Digital Citizen Security Labs“ in ihre Arbeit eingeweiht. Die Wissenschaftler arbeiten an sicheren biometrischen Erkennungsverfahren und prüfen wie diese möglicherweise ausgetrickst werden können.

Der zweite Tag im JRC begann mit einer Führung durch das „Vehicle Emission Laboratory“. Hier werden die Abgase unterschiedlichster Fahrzeuge untersucht, um in Zusammenarbeit mit der Politik neue Standards und Richtwerte auf EU-Ebene zu implementieren. Im Anschluss besuchten wir das JRC Visitors Centre, in dem Vertreter jeder Altersgruppe einen guten Überblick über die Forschungsgebiete des JRC bekommt. Eines meiner persönlichen Highlights stellte der Besuch des „European Laboratory for Structural Assessment“ dar. Um Gebäude besser vor Erdbebenschäden zu schützen, wird hier an neuen, stabileren Bauweisen und Baustrukturen gearbeitet und diese werden dann auf ihre Funktionalität in simulierten Erdbeben getestet. Im „Water Laboratory“ beschäftigen sich die Forscher mit den Auswirkungen von Chemikalien, die durch uns Menschen in den Wasserkreislauf gelangen und dort zum Teil großen Schaden anrichten. Zuletzt besichtigten wir das „European Union Reference Laboratory for Alternatives to Animal Testing”, dessen Besuch besonders durch die beeindruckenden Gerätschaften ein Erlebnis war. Mit dieser letzten Führung endete unsere Zeit am JRC und am nächsten Morgen ging es leider schon wieder zurück nach Deutschland.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Zeit in Italien sehr interessant war und mich persönlich überzeugt hat, später auch einen Job in der Forschung anzustreben. Ich bin sehr froh und dankbar diese Reise erlebet zu haben.